Der Begriff „ergon“ ist Griechisch und steht für Werk, Tat, Aktivität, Leistung. Die Ergotherapie ist ein medizinisches Heilmittel, das Menschen, die durch eine Erkrankung, eine Verletzung oder Behinderung eingeschränkt sind, hilft, ihre Handlungsfähigkeit im Alltag zurückzuerlangen oder zu erweitern. Sie wird angewandt zur Therapie von Störungen der Motorik, der Sinnesorgane und der geistigen und psychischen Fähigkeiten.

Ergotherapie kann in jedem Alter erfolgreich angewandt werden. Die Einsatzbereiche sind sehr vielfältig. Erkrankungen und Behinderungen aus den Bereichen u.a. der Geriatrie, Pädiatrie, Neurologie, Orthopädie und Psychiatrie.

Je nach der individuellen Beeinträchtigung, der Motivation und den Fähigkeiten des Einzelnen werden lebenspraktische Übungen, kreative, praktische und handwerkliche Tätigkeiten oder auch der Umgang mit anderen Menschen geübt, um die beeinträchtigten Fähigkeiten zu verbessern oder wieder herzustellen und, falls das nicht möglich ist, zu kompensieren. Ziel der Behandlung ist die Wiedererlangung einer weitestgehenden Selbständigkeit und Handlungsfähigkeit für Alltag und Beruf.

Es können eine Reihe von verschiedenen Maßnahmen angewandt werden, die gezielt die individuellen Fähigkeiten erweitern und fördern. Dabei werden z. B. körperliche Bewegungsabläufe trainiert, Kraft, Beweglichkeit, Ausdauer und Koordination gefördert, Gedächtnisleistungen, Konzentration und Wahrnehmung geschult. Patienten erhalten Hilfe zur Selbsthilfe z. B. beim Waschen, Anziehen, Essen und Trinken, beim Einkaufen, Telefonieren, dem Umgang mit Medikamenten usw.

Es können auch Einzelleistungen trainiert werden, die im individuellen Arbeitsalltag dringend benötigt werden. Als vorwiegende Ziele werden hier die Verbesserung und Wiedererlangung von Konzentration, Kooperation, Durchhaltevermögen, Selbsteinschätzung, Zeiteinteilung und der Grob- und Feinmotorik angestrebt.

© Mediz Info